Die Gewinnerin des zweiten Preises in Höhe von 150 ‚Euro kommt aus Bad Nauheim. Das Bild von Patricia Cajigas, aufgenommen in Peru, bildet den denkbar größten Kontrast zum Siegerfoto: Wir sehen aufgerissene trockene Erde, in der fast nichts wächst. Die Risse im Boden sind so breit, dass das Fahrrad der Fotografin hineingestürzt ist. Gerade dieser Gegensatz zeigt in den Augen der Jury, wie kostbar fruchtbares Land ist, das die Menschen auch ernähren kann.
Der dritte Preis in Höhe von 100 Euro ging an Josef Hinterleitner aus Sierning in Österreich, dessen lustiger Landmann beweist, dass man sich dem Thema auch mit Humor nähern kann. Den vierten Preis und fünften Preis – ein Korb mit Waren aus fairem Handel – erhielten Franz Josef Schrecklinger aus Ittersdorf und Carsten Schröder aus Tholey. An Schrecklingers Foto gefiel der Jury der kritische Ansatz und die originelle Idee, Schröder dagegen, begründete Klingelhöfer die Entscheidung, zeige auch die „geschundene Erde“, hier ein beeindruckendes Beispiel aus dem Braunkohletagebau bei Hambach.
Alle Preise wurden gestiftet und nicht aus Spendengeldern finanziert, betonte Dr. Ute Greifenstein vom Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Mit dem Fotowettbewerb möchte Brot für die Welt auf das Thema „Landgrabbing“ aufmerksam machen. „Landraub zieht sich wie ein roter Faden durch die Weltgeschichte.“ erläuterte Greifenstein die Hintergründe. In der modernen Form seien es große Investmentfirmen, die Land in den armen Ländern pachten oder aufkaufen. Meist hätten die bisherigen Nutzer keine schriftlich verbrieften Besitzrechte. Da rühre auch daher, dass man in der Vorstellung dieser indigenen Bevölkerungen Land nicht besitzen kann, weil das Land in ihren Augen den Göttern gehört. Greifenstein dankte der Wetterauer Zeitung und den Mitgliedern der Jury für die gute und fruchtbare Zusammenarbeit, die geholfen habe, auch die Menschen in der Wetterau für dieses im Kampf gegen den Hunger wichtige Thema zu sensibilisieren.
Dass Brot für die Welt die landesweite Eröffnung der 53. Spendenaktion am 1. Advent nach Bad Nauheim gelegt habe, erfülle ihn mit Stolz, sagte Dekan Jörg-Michael Schlösser. Zu verdanken sei dies nicht zuletzt der unermüdlichen Arbeit einer Gruppe von Menschen, die in der Kurstadt mit unglaublicher Kreativität und immer neuen Ideen für Brot für die Welt aktiv sei. „Hoffen wir, dass Brot für die Welt und wir durch unsere Aktionen den tödlichen Kreislauf des Egoismus und der Gewinnmaximierung wenigstens an einigen Stellen durchbrechen können.“